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1/2000 Sekunde

Den Augenblick festhalten.

Ich wurde gefragt, ob ich nicht einmal anhand eines Beispiels erklären und zeigen möchte, wie sich bewegende Objekte im Bild „einfrieren“ lassen. Also welche Kameraeinstellungen dazu notwendig sind. Gefragt, getan.

Die Verschlusszeit aller hier gezeigten Bilder beträgt lediglich eine 1/2000 Sekunde. Das ist die Zeit, in der das Licht auf den Kamerasensor trifft. Der Kamerasensor ist sozusagen der Film. Beispielsweise würdest du bei einer Langzeitbelichtung am Abend eher mehrere Sekunden oder Minuten belichten – es sei denn, du fotografierst den Mond oder sehr helle Objekte…

Ich habe eine Blende von f/5.6 und einen ISO-Wert von 640 gewählt. Die Blende wird für die Tiefenschärfe eingesetzt. Eine kleine Blende hat eine große Zahl wie zum Beispiel f/22 und eine große Blende hat eine kleine Zahl wie zum Beispiel f/2.0. Eine kleine Blende bedeutet grob gesagt, dass du große Teile deines Bildes „scharf“ abbilden kannst. Das bedeutet aber auch, dass du auf viel Licht angewiesen bist. Nutzt du eine große Blende, ist die Tiefenschärfe meist minimal. Das bedeutet, du brauchst in der Regel weniger Licht, dafür ist aber nur ein kleiner Teil deines Bildes scharf.

Hier unterstützt dich jetzt der ISO-Wert, also die Empfindlichkeit des „Films“. Wenn du nämlich unbedingt mit einer 1/2000 Sekunde fotografieren möchtest und du es statt mit einem sonnigen Tag eher mit einem bewölkten Tag zu tun bekommst, fehlt dir jetzt das nötige Licht. Du kannst also nun den ISO-Wert, also die Empfindlichkeit erhöhen, ohne dass du deine Belichtungszeit anpassen musst. Kannst deshalb, weil das Bild irgendwann, je höher du den ISO-Wert einstellst rauschen wird. Die Bildqualität wird schlechter. Das heißt, du musst den ISO-Wert wieder senken und dafür die Blende anpassen. Zum Beispiel von Blende f/5.6, wie in meinem Beispiel, auf eine lichtstärkere Blende f/4.0 oder f/2.0.

Die Brennweite meines gewählten Objektives beträgt 50-140 mm (x 1.5 Crop-Faktor, 75-210 mm). Es handelt sich dabei um ein Teleobjektiv. Mit einem Teleobjektiv kannst du zum Beispiel Objekte fotografieren, die weiter von dir entfernt sind. Ein Bild meiner Kamera, der Fujifilm X-H1 ist 24 Megapixel (6000 Pixel x 4000 Pixel) groß und bietet wirklich gute Reserven.

Ich habe im RAW-Format und frei aus der Hand, ohne Stativ, geschossen. Dazu habe ich die Messmethode „Spot“ verwendet, den Autofokus-Modus „Weit/Verfolgung“ gewählt und die gesamte Serie mit der Fujifilm Film-Emulation PROVIA entwickelt. Bis auf die vereinzelte Anhebung der Tiefen sind die Bilder nicht weiter bearbeitet.

Wie du siehst, gibt es einige Faktoren, die du beachten musst, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Gute Lichtverhältnisse, die Belichtung, die Blende, der ISO Wert, die Messmethode, vor allem aber der Spaß an der Fotografie. Spiele mit den Einstellungen, die dir deine Kamera bietet, gehe in die Natur, auf eine Rennstrecke oder versuche dich an einem Springbrunnen. Viel Spaß und immer gut Licht!